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"Handdialog (nach Kollwitz, nach Clark)" 2019

Lucas Odahara

Wandarbeit aus Fliesen: Unterführung in der Käthe-Kollwitz-Straße

Der Künstler Lucas Odahara hat mit der Gestaltung der Bahnunterführung in der Käthe-Kollwitz-Straße eine ortsspezifische Installation geschaffen, die das Werk der Künstlerin Käthe Kollwitz aus der Perspektive zeitgenössischer Arbeitsbedingungen betrachtet. Insgesamt porträtierte Kollwitz in ihrem Werk oft das Leben der Arbeiter und Arbeiterinnen, von denen sie selbst sagte, dass sie im Gegensatz zur Bourgeoisie "Mut haben". Der Tunnel in Bremen, der ihren Namen trägt, ist ein Dialog. Odahara geht es um einen Dialog zwischen den Mauern des Tunnels, zwischen verschiedenen Zeiten, verschiedenen Praktiken und vor allem zwischen dem Körper, der arbeitet, und den Gesetzen, die ihn prägen.

Auf der einen Tunnelwand sind Ausschnitte der historischen Zeichnungen von Kollwitz neu interpretiert. Der Fokus liegt hier auf den Händen der Arbeiter*innen, die die Künstlerin dargestellt hat. Auf dem gegenüberliegenden Wandbild zeigt ein Muster aus Knoten und Tunneln Sätze, die direkt aus dem Arbeitsrecht entnommen sind. "Handdialog" (nach Kollwitz, nach Clark) ist eine Erinnerung an die Flexibilität und die körperlichen Eigenschaften der Schriftsprache, die die Grundvoraussetzungen für die Arbeit unseres Körpers schaffen. Der Tunnel wird zu einem Verhandlungsraum zwischen dem Körper, die diese Gesetze auf der einen Seite ausführen, und der Sprache, die sie auf der anderen Seite definiert. Für wen sind diese Gesetze bestimmt und wie erhalten sie sich zu unserem Körper, sowohl physisch als auch bürokratisch? Diese Fragen um die gemeinsame Abhängigkeit und Verhandlung zwischen Körper und Sprache sind von der wegweisenden Künstlerin Lygia Clark inspiriert. Ihre Arbeit mit dem Titel "Hand Dialogue" (1966), die aus einem elastischen Band in Form eines Möbius förmigen Streifens besteht, der zwei Hände miteinander verbindet, verleiht dem Werk den vergebenen Titel. Handdialog ist somit ein kunsthistorischer Dialog zwischen diesen beiden kritischen Künstlerinnen.

Das mit glasierten Keramikfliesen bemalte Wandbild ist eine Hommage in Form eines Dialogs an das Werk von Käthe Kollwitz und Lygia Clark, aber auch als Geste an alle Menschen der Region, die auf ihrem Weg zur Arbeit täglich durch diesen Tunnel gehen.

Standort

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